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WEINGUT MARTIN OBENAUS

Langen Zeile 24, 3704 Glaubendorf, WEINVIERTEL

Weiß & Rot

Alles, was schmeckt.

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Martin Obenaus – Unchained

Freiheit, Loslassen und das Abstreifen von „Ketten“ sind Haltungen, die gern mit jungen, experimentierfreudigen Menschen assoziiert werden. Betrachtet man den Weinbau, werden solche Attribute nur selten genannt. Immerhin sind diese Kulturtechniken massiv von Menschenhand beeinflusst, egal ob es die Reberziehung, die Bearbeitung der Böden, den Schutz der Pflanzen oder letztendlich die Weinbereitung betrifft. Zwänge und „Ketten“ allenthalben, oft und gerne mit Hilfe einer systematischen Behandlungsmittelindustrie. Die Natur – die ja die zu vergärenden Früchte produziert – wird immer wieder in „gewünschte“ Richtungen gelenkt. Heutzutage wird gerne so lange optimiert, bis vom Ökosystem nur noch „das System“ bleibt. Von der lebensnotwendigen Harmonie keine Spur, eine Medizin behandelt die „Symptome“, die die Vorgängermedizin verursacht hatte. Ein kluger Bauer denkt immer auch an die Zukunft. Wie kann ein Wein-Bauer also seine Reben, Böden und die deren Gedeihen bedingende Natur (Flora und Fauna) so behandeln, dass die „Ketten“ möglichst gelockert, abgeworfen werden können? Die Antwort von Martin lautet: Biodynamie.

Das Wo und Wie

Glaubendorf: 48°30‘ N, 15.°57‘ O, 481 Einwohner. Konkret liegt dieser beschauliche Ort im westlichen Teil des Weinviertels, der nördlichsten Weinregion Österreichs, im geographischen Schnittpunkt zwischen Manhartsberg und Donau. Nur einen Katzensprung vom Nachbarn Wagram entfernt, liegen die Weingärten (bestockt mit traditionellen Rebsorten wie Grüner oder Roter Veltliner, Riesling oder Zweigelt) oder auf demselben, lössgeprägten geologischen Profil und auch das Klima ist ähnlich, mit kalten Wintern und warmen, trockenen Sommern. Die Natur gibt die Regeln vor. Temperatur, Regen, Sonne, Wind, Luftfeuchtigkeit, der Boden und das Leben darin, die Flora und die Fauna im Weingarten und in der Umgebung: Sie prägen die täglichen Realitäten des Terroirs.

 Der Entschluss biodynamisch zu arbeiten war die naheliegende Konsequenz. Den Rebstöcken und den Böden mit Respekt zu begegnen und ihre individuellen Bedürfnisse richtig abzuschätzen und zu fördern, das liefert letzten Endes Trauben, die früher reif sind. Reif nicht im Sinne irgendwelcher Alkoholwerte, sondern reif im Zusammenspiel von Aromen, der Beschaffenheit von Schalen, Kernen und Tanninen. Wucht und Alkohol in den immer wärmer werdenden Jahrgängen zu produzieren, ist wahrlich keine Kunst mehr. Weine mit viel Geschmack aber wenig Alkohol zu keltern, das ist die Kunst! Harmonie ist Geschmack, Geschmack ist Harmonie.

 

Auch im Keller von Martin Obenaus gilt das Prinzip der „Entkettung“. Er setzt auf zwei Prinzipien: schonende Verarbeitung und Zeit. Die Zeit ist ein unverzichtbarer Helfer, sie hilft den heranreifenden Weinen, ihre „Ketten“ abzustreifen. Dank des langen Hefekontakts sowie des behutsamen Sauerstoffeintrags in den großen Fässern aus Holz oder Stein (Martin verwendet unter anderem Grabitfässer, an deren Entstehung er maßgeblich beteiligt war) werden die Weine ganz von selbst stabil und benötigen weder Schönungen noch Filtration. Je nach Zusammensetzung dürfen sie mindestens 10 Monate (für die „MO“-Linie) in Ruhe reifen, bei der „Unchained“-Reihe sind es 24 oder bis zu 36 Monate.

 

Gewiss: Weinbau wird nie ganz ohne unser Zutun möglich sein. Doch darauf hinarbeiten, so handeln wie Martin Obenaus, das kann nicht verkehrt sein.

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